Wir sind ein auf Initiative der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) seit 2015 existierendes offenes Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Initiativen, Verfolgten- und Angehörigenverbänden, Jugendgruppen, Gewerkschaften und Parteien. Unser Anliegen ist es, den durch den deutschen Faschismus Ermordeten und Verfolgten zu gedenken, an den Widerstand gegen diesen zu erinnern und den 8. Mai als Tag der Befreiung zu feiern. In der Vergangenheit haben wir eine Vielzahl an Stadtrundgängen und Befreiungsfesten organisiert. Auf Grund der Pandemie haben wir in den letzten zwei Jahren eine Online-Kampagne und einen Audiowalk zum Thema Widerstand und Verfolgung von 1933 bis 1945 in Hamburg erstellt. Für den 8. Mai 2022 planen wir eine Demonstration (Beginn 13:00 am Gedenkort Hannoverschen Bahnhof) und ein Befreiungsfest (ab 16:00 Uhr) auf dem Rathausmarkt.
„Der 8. Mai muss ein Feiertag werden!“
„Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes. Wie viele andere aus den Konzentrationslagern wurde auch ich auf den Todesmarsch getrieben. Erst Anfang Mai wurden wir von amerikanischen und russischen Soldaten befreit. Der 8. Mai wäre dann eine Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken. Über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.“
– Esther Bejerano (Überlebende des KZ Auschwitz und Ravensbrück)
Der 8. Mai muss Feiertag werden, damit wir der Opfer des Faschismus in Deutschland gedenken. Der 8. Mai muss Feiertag werden, damit wir eine Erinnerungskultur schaffen können, die aufzeigt, dass rassistische und antisemitische Gewalt nach dem Ende des faschisrischen Regimes als Konsequenz und Kontinuität aufgrund unergründlicher Entnazifizierung begreift. Der 8. Mai muss Feiertag werden, damit wir uns vor Augen führen, wie wichtig Antifaschismus ist. Es muss diesen Feiertag geben, damit wir dem grassierenden Antisemitismus und den verschiedenen Formen von Rassismus weiterhin bestimmt entgegentreten können. Heute reicht es nicht, nicht rechts zu sein. Nötig ist, offensiv gegen rechts zu kämpfen. Unser Entsetzen und unsere Trauer über rechten Terror wie in Kassel, in Halle und in Hanau wird zu Wut und Zorn. Wir müssen aufstehen, wenn eine*r von uns angegriffen wird. Wir müssen lauter werden.